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Wie Du trotz des aktuellen Weltgeschehens mental gesund und produktiv bleibst

    Mental Health

    Das aktuelle Weltgeschehen bietet mehrfach Grund zur Besorgnis. Doch damit tust Du Dir keinen Gefallen. Wie stellst Du also sicher, dass Du trotz der vielen negativen Schlagzeilen mental gesund und produktiv bleibst?

    Eine mögliche Antwort auf diese Frage bietet dieser Artikel.

    Auf das darfst Du Dich in diesem Artikel freuen

    Wie Du in Krisenzeiten mental gesund bleibst

    Das aktuelle Weltgeschehen bietet Dir unzählige Gründe, um Dir Sorgen zu machen: die Wirtschaftslage, die politische Lage, Probleme in Deiner Familie oder vielleicht die Gesundheit. Doch es wäre ungesund, wenn Du Dir deshalb von morgens früh bis abends spät den Kopf darüber zerbrichst. Und es schadet Deiner Produktivität am Arbeitsplatz. Die Probleme zu ignorieren, wäre indessen auch nicht klug. Was also tun? Wie viel Zeit solltest Du damit verbringen, über diese Probleme nachzudenken, und wie viel Zeit solltest Du Dich der positiven Dinge erfreuen?

    Du kennst das Pareto-Prinzip bereits, wenn Du meinen Artikel „Nie genug Zeit für Deine wichtigsten Aufgaben? Mit diesem einfachen Trick änderst Du das!“ gelesen hast. Das Pareto-Prinzip kannst Du jedoch nicht nur anwenden, wenn Du in kurzer Zeit viel erreichen möchtest, sondern auch, wenn es darum geht, wie Du in Krisenzeiten mental gesund bleibst.

    Die Vorgehensweise ist ganz einfach: Nimm Dir vor, 80 % Deines Tages mit positiven Gedanken zu verbringen und bloß 20 % Deines Tages mit negativen Gedanken. Nun gut, Du wirst jetzt vielleicht einwenden, das sei einfacher gesagt als getan. Und ja, es stimmt: Ein wenig Willensstärke braucht es von Deiner Seite. Aber es lohnt sich, wenn Du das ernsthaft versuchst!

    Lass mich kurz erklären, wie das konkret ausschaut.

    Nutze 80 Prozent für positive Gedanken

    Wie zuvor erwähnt: 80 % Deiner Zeit solltest Du in positive, proaktive, optimistische Gedanken und Handlungen stecken. Unternimm etwas mit Deinen Freunden, gehe raus in die Natur, treibe Sport, lies ein interessantes oder spannendes Buch, mache eine Weiterbildung oder buche ein Coaching bei mir.

    Nehmen wir an, Du schläfst im Schnitt acht Stunden pro Nacht. Und nehmen wir zudem an, heute wäre Samstag. Das würde bedeuten, dass Du 16 Stunden zu Deiner freien Verfügung hast. 80 % von 16 Stunden sind 12,8 Stunden. Diese 12,8 Stunden solltest Du in positive Dinge stecken.

    Beschränke Deine negativen Gedanken auf 20 Prozent Deiner Zeit

    Die restlichen 20 % Deiner Zeit darfst Du verwenden, um die Gedanken über aktuelle oder drohende Krisen zu machen – ob das nun eine Pandemie ist, eine Weltwirtschaftskrise, ein Katastrophenfall oder ein Ereignis in Deinem Umfeld.

    Um beim Beispiel von oben zu bleiben: An diesem Samstag dürftest Du also 3,2 Stunden in negative Gedanken stecken. Innerhalb dieser Zeit darfst Du über Gefahren nachdenken, Dir Sorgen machen, negative News lesen, Dich bei Freunden über die Situation beklagen und Dich fragen, was passieren wird, wenn wirklich alles schiefgeht.

    Jetzt ist der Begriff „negative Gedanken“ ein ziemlich weit gefasster Begriff. Von leichter Besorgnis bis zu Weltuntergangsstimmung kann da alles enthalten sein. Deshalb empfehle ich Dir, diese 3,2 Stunden noch weiter aufzuteilen und „das Pareto-Prinzip auf das Pareto-Prinzip anzuwenden“, so wie Du es bereits gelernt hast:

    Das Pareto-Prinzip auf das Pareto-Prinzip angewendet: Stufe 1

    80 % dieser 3,2 Stunden (entspricht rund 2,5 Stunden oder 16 % Deiner wachen Zeit) nutzt Du, um allgemein darüber nachzudenken, was schiefgehen könnte in der Welt oder in Deinem Leben, Szenarien im Kopf durchzugehen und Dich auf Eventualitäten vorzubereiten.

    20 % dieser 3,2 Stunden (entspricht rund 38 Minuten oder 4 % Deiner wachen Zeit) nutzt Du, um noch eine Stufe tiefer in die negativen Gedanken einzutauchen. In diesen 38 Minuten pro Tag versetzt Du Dich in einen „Prepper-Modus“. (Prepper bezeichnet Personen, die sich mittels verschiedener Maßnahmen auf Katastrophen vorbereiten.) In dieser Zeit stellst Du Dir Fragen wie:

    • Was ist, wenn die Dinge wirklich schieflaufen?
    • Was ist, wenn die Wirtschaft zusammenbricht?
    • Was ist, wenn wir eine Inflation bekommen?
    • Was ist, wenn es Jahre statt Monate dauert, bis wir es überstanden haben?
    • Für wie viele Monate sollte ich Wasser, Bohnen und Reis in der Vorratskammer haben?
    • Gibt es Produkte, die in sechs oder zwölf Monaten vergriffen sein könnten und die ich jetzt kaufen sollte?

    Das Pareto-Prinzip auf das Pareto-Prinzip angewendet: Stufe 2

    Du kannst jetzt noch einen Schritt weitergehen, und von den 38 Minuten aus Stufe 1 wiederum 20 % nehmen. In dieser Zeit – die am Beispieltag von oben rund acht Minuten respektive 1 % Deiner wachen Zeit ausmacht – darfst Du in den „Weltuntergangs-Modus“ schalten:

    Glaube mir, mit solchen Fragen möchtest Du Dich garantiert nicht mehr als 1 % Deines Tages – oder eben rund acht Minuten – befassen. Wenn Du Dich also dabei ertappst, wie Du in einen negativen Strudel gerätst, sage nach acht Minuten zu Dir selbst: „So, das war jetzt meine tägliche Weltuntergangs-Zeit, jetzt gehe ich zurück zu den positiven 80 % meiner Zeit.“

    Verhaltensanweisungen in Notsituationen

    Soeben hast Du gelernt, wie Du sicherstellst, dass Du trotz des aktuellen Weltgeschehens den Spaß am Leben nicht verlierst und den Großteil Deines Tages mit positiven Dingen verbringst. So bleibst Du mental gesund und produktiv.

    Eigentlich wollte ich meinen Artikel an dieser Stelle beenden. Doch kürzlich wurde mir in einem Gespräch mit einem Kollegen klar, dass viele Menschen nicht wissen, wie sie sich in einer Notsituation verhalten sollten. Deshalb beschloss ich, meinen (zu diesem Zeitpunkt bereits im Entwurf verfassten) Artikel noch mit ein paar Verhaltensanweisungen zu ergänzen.

    Falls Du bereits weißt, wie Du Dich in einer Notsituation verhalten sollst, brauchst Du hier nicht weiterzulesen. Falls Du Dir hingegen unsicher bist, folgen ein paar wertvolle Tipps.

    Allgemein

    Was machst Du, wenn der Strom länger wegbleibt, das Trinkwasser verseucht ist, Du wegen Überschwemmungen oder einem Felssturz von der Umwelt abgeschnitten bist oder das Telefonnetz nicht mehr funktioniert? In so einer Notsituation wirst Du mit grundlegenden Fragen konfrontiert: Wo gehe ich hin? Was nehme ich mit? Wie kontaktiere ich meine Angehörigen?

    Doch wenn Du bereits in der Notsituation bist, hast Du keine Zeit mehr, die Antworten auf diese Fragen zu suchen, denn jetzt musst Du rasch handeln! Deshalb ist es wichtig, die Fragen im Voraus zu klären und in einem Notfallplan festzuhalten.

    Vielleicht sagst Du jetzt: „Das ist die Aufgabe des Staates! Der soll dafür sorgen, dass es mir an nichts fehlt.“ Ja, natürlich, die Behörden werden versuchen, Dir so gut es geht zu helfen. Aber je nach Ausmaß der Notsituation kann es lange dauern, bis sie jedem helfen können. Da kann viel Zeit vergehen.

    Deshalb bist Du die Person, die in erster Linie für Deine Sicherheit verantwortlich ist. Du musst selbst in der Lage sein, Dich und Deine Familie zu schützen. Und das kannst Du am besten, wenn Du vorbereitet bist und einen Notfallplan griffbereit hast. Dein Plan sollte mindestens diese Fragen klären:

    • Was sollte ein Notvorrat enthalten?
    • Wie kann ich mich über die aktuelle Lage informieren, wenn der Strom ausgefallen ist und weder das TV-Gerät noch das Telefonnetz funktioniert?
    • Wo muss ich im Falle einer Evakuierung hin?
    • Was nehme ich im Notfall mit, wenn ich mein Heim verlassen muss?
    • Wo befinden sich die wichtigen Dokumente?
    • Wie kann ich meine Angehörigen kontaktieren?

    Die Antworten auf diese Fragen kann ich Dir nicht geben, da sie sehr individuell sind. Am besten nimmst Du Dir jetzt vor, diesen Notfallplan am kommenden Wochenende zu erstellen. Ansonsten läufst Du Gefahr, dies auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben.

    Wenn die Notsituation dann tatsächlich eintritt, gelten diese Verhaltensanweisungen:

    • Informiere Dich über Radio und Fernsehen und befolge die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte.
    • Rufe Notfalldienste nur im Notfall an.
    • Nutze Telefon- und andere Kommunikationsnetze nur für wichtige und dringende Bedürfnisse (Gefahr der Netzüberlastung).
    • Nutze Autos und andere Verkehrsmittel nur für wichtige und dringende Bedürfnisse (Gefahr der Verkehrsüberlastung).
    • Verhalte Dich im Straßenverkehr besonders vorsichtig (Gefahr durch Ausfall von Ampeln, Barrieren etc.).
    • Informiere und unterstütze Nachbarn und hilfsbedürftige Personen in Deinem Umfeld.

    Stromausfall und Blackout

    Vielleicht hast Du – wie ich – den Roman Blackout gelesen. Marc Elsberg recherchierte, wie groß die Gefahr eines europaweiten Blackouts ist und was passieren würde, wenn dieser Fall eintritt. Das Ergebnis verpackte er in einen hoch spannenden, gleichzeitig aber auch beängstigenden Roman. Nichts für schwache Nerven!

    Von allen denkbaren Katastrophenszenarien ist ein Blackout einer der wahrscheinlichsten und in der Auswirkung schlimmsten Szenarien. Wir reden hier nicht über einen Stromausfall von ein paar wenigen Stunden. Hier geht es um etwas, das sich über Tage hinzieht. Supermärkte werden geschlossen sein, Tankstellen werden nicht mehr funktionieren, Dein Kühlschrank und das Gefrierfach tauen auf, die Heizung fällt aus und – die für die meisten Menschen schlimmste Auswirkung eines Stromausfalls – die Kaffeemaschine streikt.

    Um Dich für einen solchen Stromausfall vorzubereiten und die Zeit bis zum Eintreffen der staatlichen Unterstützung zu überbrücken, solltest Du einen Notvorrat anlegen.

    Bei einem Stromausfall gelten zudem diese Verhaltensanweisungen:

    1. Schalte alle netzbetriebenen Geräte aus.
    2. Wenn der Strom wieder da ist, schalte ein Gerät nach dem anderen ein (Gefahr der Überlastung des Stromnetzes).
    (Videolänge: 1min 25s)

    Notfallpläne, Checklisten und Apps

    Es gibt Notfallpläne, Checklisten und Apps, die Du herunterladen kannst. Dort findest Du nicht nur alle Informationen zu Stromausfall und Blackout, sondern auch zu den anderen Szenarien wie zum Beispiel: Unfall bei einer Stauanlage, Waldbrand, Erdbeben, Hitzewelle, Hochwasser, Kältewelle, Starkschneefälle, Sturm, Chemieunfall.

    Deutschland

    Mit der Warn-App NINA erhältst Du wichtige Warnmeldungen und entsprechende Handlungsempfehlungen des Bevölkerungsschutzes. Die Meldungen findest Du auch auf warnung.bund.de.

    Schweiz und Liechtenstein

    Die Schweizerische Eidgenossenschaft bietet Dir eine hervorragende App und einen PDF-Notfallplan für den Fall der Fälle.

    In der App wirst Du benachrichtigt, wenn in einem der von Dir ausgewählten Gebiete eine Notsituation eintritt. Gleichzeitig erhältst Du auch die konkreten Verhaltensanweisungen. So hat mich die App zum Beispiel angewiesen, Fenster und Türen zu schließen, als 500 Meter von meiner Wohnung entfernt einer der größten Brände der Schweiz im Jahr 2021 ausbrach.

    Im PDF-Notfallplan erhältst Du wichtige Verhaltenstipps und Checklisten für den Notfall.

    (Videolänge: 2min 27s)

    Österreich

    Auch Österreich informiert Dich auf Deinem Smartphone, wenn eine Katastrophe eintrifft. Das System nennt sich hier „KATWARN Österreich / Austria“. Zudem kannst Du die Broschüre „Zivil- und Selbstschutz Grundlagen“ herunterladen.


    Dieser Artikel von Andreas Hobi ist lizenziert unter CC BY-SA 4.0


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